UNTERWEGS MIT DEM WORT GOTTES

OSTERMONTAG

Die Begegnung der Emmausjünger mit dem Auferstandenen




Leben aus dem Wort GOTTES - Ostermontag

Es ist Ostern, der HERR ist auferstanden und doch war dies selbst für die Frauen am Grab und Jünger damals nicht greifbar: Was heißt das? Was soll das bedeuten?

Das heutige Evangelium von der Begegnung des Auferstandenen mit den Jüngern auf dem Weg nach Emmaus berichtet davon. Und vielleicht gibt es uns gerade in dieser Zeit eine Spur, wie wir JESUS auch oder gerade außerhalb der gewohnten Orte, außerhalb der liebgewonnenen Riten finden können: draußen auf der Straße, in unseren Wohnungen, mitten im Alltag, wenn wir unsere Sorgen miteinander teilen.

Auch heute schlagen wir Ihnen einige Schritte vor, die Ihnen helfen können tiefer in das Evangelium einzutauchen. Nehmen Sie sich dabei die Zeit, die Sie brauchen. Eventuell kann es schön sein das Wort GOTTES gemeinsam mit anderen zu entdecken: In der Familie oder Wohngemeinschaft oder „digital“ mit Anderen, Sie werden bestimmt den richtigen Rahmen finden.

BETEN

Es ist immer gut sich zu Beginn in die Gegenwart GOTTES zu stellen und sich dem Wehen des Heiligen Geistes zu öffnen. Nur so ist die Begegnung mit IHM im Wort überhaupt möglich. Hier ein Vorschlag für ein Gebet zum Einstieg:

Guter GOTT,

DU hast DICH aus Liebe ausgesprochen in DEINEM SOHN, das ewige Wort des VATERS.

HERR JESUS CHRISTUS,

DU hast Worte ewigen Lebens.

HEILIGER GEIST,

DU führst uns in die ganze Wahrheit ein.

Öffne uns nun DEINER Gegenwart, um DIR in DEINEM Wort zu begegnen.

Lass uns auf DICH schauen, so wie DU bist.

Schenke uns ein hörendes Herz, um DEINE Einladung zu verstehen.

Und gib uns den Mut, das was wir von DEINEM Wort verstanden haben in die Tat umzusetzen.

So sind wir nun hier, mit und für DICH.

LESEN

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas (23,13-35)

13 Am ersten Tag der Woche waren zwei von den Jüngern Jesu auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist.

14 Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte.

15 Und es geschah, während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen.

16 Doch ihre Augen waren gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten.

17 Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen

18 und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist?

19 Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk.

20 Doch unsere Hohepriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen.

21 Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist.

22 Doch auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab,

23 fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe.

24 Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht.

25 Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständigen, deren Herz zu träge ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben.

26 Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen?

27 Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.

28 So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen,

29 aber sie drängten ihn und sagten: Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt! Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben.

30 Und es geschah, als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen.

31 Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken.

32 Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete?

33 Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt waren.

34 Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen.

35 Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.

Nehmen Sie sich Zeit um den Text zu lesen, langsam und immer wieder, gerade wenn er so lang ist wie heute. Manchmal gibt es in den verschieden Bibelausgaben Querverweise auf andere Bibelstellen oder Fußnoten, die helfen können tiefer in den Text einzusteigen. Verweilen Sie ruhig bei dem was Sie spontan anspricht und vertrauen Sie auf Ihre Intuition. Wenn Sie das Wort mit mehreren teilen können Sie zum Beispiel einzelne Worte oder Sätze laut lesen und so den Text nochmal anders hören. Probieren Sie aus, was zu Ihnen passt und Ihnen hilft.

HÖREN

Achten Sie auf das, was sich beim Lesen in Ihnen regt. Was spricht Sie an und was wirft Fragen auf. Alles darf sein, es gibt kein richtig und falsch. Vielleicht kommen Ihnen auch Verbindungen zu Dingen, die Sie schon mal gehört haben oder Sie erinnern sich an Situationen aus Ihrem Alltag. Vielleicht kann das folgende bei der Betrachtung helfen:

Wie ist das äußere Umfeld? Wie stellen Sie sich den Weg vor, auf dem die Jünger unterwegs sind? Wo liegt Emmaus, wo Jerusalem?

Was wird über JESUS berichtet, wie spricht ER mit SEINEN Jüngern? Was genau sagt ER zu ihnen und wie legt ER die Ereignisse der vergangenen Tage in Jerusalem aus? Was meint ER wohl, wenn ER davon spricht, dass Mose und die Propheten in der gesamten Schrift von IHM gesprochen haben? Fallen Ihnen dazu entsprechende Geschichten aus dem Alten Testament ein? Wie reagiert Jesus als sie am Ziel angekommen sind? Was genau ereignet sich dann bei Tisch kurz vor JESU verschwinden?

Wie reagieren die Jünger auf die Begegnung mit JESUS während sie nach Emmaus wandern? Wie drückt sich ihre Traurigkeit, ihre Resignation aus? Gibt es trotz allem eine Offenheit gegenüber JESUS, auch wenn sie IHN noch nicht erkannt haben? Was geht wohl in ihnen vor, als sie IHN einladen bei ihnen zu bleiben? Wie erleben sie das Brechen des Brotes, wie erkennen sie IHN und reagieren auf SEIN verschwinden? Was erwächst bei ihnen aus dieser Begegnung, wie „antworten“ sie darauf?

Sie können sich die Szene vorstellen, mit Ihrer ganzen Phantasie, sich in die verschiedenen Personen hineinversetzen. Vielleicht auch in die Figuren, die nur am Rand erwähnt sind. Was empfindet wohl JESUS auf dem Weg? Wie genau reagieren Sie als Jünger oder Jüngerin auf die Begegnung mit dem HERRN? Wie regieren wohl die Jünger, die bei der Situation nicht dabei waren, aber den Bericht der Begegnung so ganz unmittelbar geschildert bekommen? Auch sie haben ja vorher ihre eigene Erfahrung gemacht. Was zeigt sich in alldem? Wo bleiben Sie hängen? Was sagt Ihnen das Evangelium über JESUS, wo stößt Ihre eigene Erfahrung auf Resonanz?

Hören Sie auf das, was sich in Ihnen zeigt, ganz gleich ob allein oder im Gespräch mit Anderen.

Für manche kann es auch eine Hilfe sein, sich dem Text kreativ zu öffnen. Das Geschehen in eigenen Worten aufzuschreiben, ein Gedicht zu verfassen, ein Bild zu malen, Musik zu machen, einen Vers immer wieder zu singen… Ihrer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. GOTT möchte Ihnen vielleicht so begegnen.

ANTWORTEN

Das Wort GOTTES fordert immer heraus und es will im Alltag gelebt werden. So formt es uns ganz langsam und lädt uns ein aufmerksam zu sein für die Stimme GOTTES mitten in unserem Leben, im Anderen, egal wie die äußeren Umstände zurzeit sind.

Wir können auf unterschiedliche Weisen Antworten:

Zunächst im Gebet: durch eine Bitte, mit Dank oder auch mit einer Frage: Was möchtest DU HERR mir heute mit diesem Wort sagen? Wozu forderst DU mich heraus?

Die eigentliche Kraft des Wortes Gottes erweist sich dann im Gehen, im Wagnis aus dem heraus zu Handeln, was mir entgegengekommen ist. Es geht nicht um große Entscheidungen, es geht um die Treue im Kleinen. Nehmen Sie einen Aspekt heraus, ein Wort, einen Gedanken und versuchen Sie diesen in der nächsten Woche in die Tat umzusetzen. Vielleicht hilft eine kleine Gedächtnisstütze um immer wieder darauf zurück zukommen. Sie sind sicher kreativ genug. Probieren Sie aus und wenn es heute nicht klappt, dann vielleicht morgen!

AUSTAUSCHEN

Fragen Sie sich doch am Ende des Tages oder der Woche: wie habe ich das Wort aus dem Evangelium gelebt? Nicht um sich zu bewerten, sondern um CHRISTUS nachzuahmen, bei IHM zu sein. Dabei zählt die kleine Geste, aus der oft viel wachsen kann.

Es hilft sich Notizen zu machen, noch mehr aber sich auszutauschen. Das Schöne und das Schwierige zu teilen. Das geht vielleicht zu Hause, im Kreis der Familie, der Mitbewohner oder am Telefon, im Netz. Oder Sie schreiben uns, was Sie in diesen Tagen mit dem Wort erlebt haben, wir sind gespannt auf Ihre Erfahrungen.

DANKEN

Am Ende der Woche kann der Dank stehen, für die gemeinsame Zeit mit dem HERRN. Für ein Ereignis Ihres Alltags, das sich mit dem Wort verbunden hat. Für einen konkreten Schritt den Sie tun konnten durch das Licht des Evangeliums. Für eine Geste auf einen Anderen hin, die Sie vielleicht ohne das Wort nicht gewagt hätten. Für den Austausch mit Anderen, bei dem Gemeinschaft erfahrbar war.

Viel Freude beim Entdecken!


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