Nächste Gebetszeit: Vesper am 19. August! Die Kirche ist von mittwochs bis sonntags von 14-17 Uhr geöffnet in der Regel (s. Kalender).
„An diesem Wochenende finden keine Gottesdienste in Groß St. Martin statt - unsere Gemeinschaft kommt zu einem internen Arbeitstreffen zusammen.“ Dieser Hinweis war bereits hin und wieder an unserer Kirchentür zu lesen, denn wir sind auf dem Weg, unser Leben hier vor Ort in Köln auch ohne die Präsenz unserer Brüder konkret neu zu gestalten. Solche Prozesse brauchen Zeiten und Räume zum Austausch, zum Rückblick, zum (kreativen) Ausblick. Deshalb nehmen wir sie uns, um - so könnten wir mit Paulus sagen - „alles zu prüfen und das Gute zu behalten“ (vgl. 1 Thess 5,21). Auch im gemeinschaftlichen Leben braucht es immer wieder diesen Aufbruch, den Weg der Unterscheidung und Erneuerung.
Gleichzeitig gehen wir auch gemeinsam mit allen Schwestern und Brüdern unserer beiden Ordensinstitute und an den verschiedenen Orten unserer Gründungen einen solchen Weg der Reform und Erneuerung:
Die Kongregation für die Institute des geweihten Lebens in Rom hat im Jahr 2021 eine Apostolische Visitation unserer Monastischen Gemeinschaften von Jerusalem durchgeführt. Die Visitation schloss mit der Ernennung zweier Apostolischer Assistenten, Br. Bruno Cadoré, o.p. und Sr. Emmanuelle Maupomé, s.a.. Deren Aufgabe besteht darin, unseren beiden Instituten und jeweiligen Generalleitungen unterstützend und beratend zur Seite zu stehen, um unter Beachtung des Eigenrechts, des allgemeinen Rechts und entsprechend der vom Heiligen Stuhl gegebenen Richtlinien und Hinweise einen Unterscheidungs- und Reformprozess zu begleiten. Dieser Prozess setzt vier Schwerpunkte: unser eigenes Charisma besser zum Ausdruck zu bringen, unsere Konstitutionen zu überarbeiten, die Arbeit an der Fort- und Weiterbildung fortzusetzen, ein unserem Charisma gemäßes Ausbildungsprogramm (Ratio formationis) zu erstellen und schließlich eine Generalversammlung unserer beiden Institute, Schwestern und Brüder, mit gemeinsamen und getrennten Arbeitseinheiten abzuhalten, um so die notwendigen Entscheidungen zur Umsetzung dieses Reformprozesses zu treffen.
Seit Sommer 2022 haben sich mehrere Arbeitsgruppen gebildet, die sich mit unterschiedlichen Aspekten unseres Lebens beschäftigen, damit wir auf der Grundlage dieser Überlegungen gemeinsam gute Wege in die Zukunft finden und Missstände oder Schieflagen beheben können. Diese neun Arbeitsgruppen beschäftigen sich vorrangig mit der Geschichte unserer Gemeinschaften und der Person ihres Gründers, mit Fragen der Leitung, der Liturgie und dem Gebetsleben, dem Verständnis von Gemeinschaft zwischen Brüdern und Schwestern, dem Lebensrhythmus, der Fort- und Weiterbildung, dem Lebensbuch, dem Verständnis unserer Arbeit sowie mit wirtschaftlichen Aspekten unseres Lebens.
Bei der Versammlung im Sommer 2023 wurden die Zwischenergebnisse präsentiert, auf die dann wieder konkrete neue Arbeitsschitte und Arbeitsgruppen folgten, um die fruchtbaren Ergebnisse weiter in konkrete Handlungstexte zu transformieren, die unserem Leben ihren Rahmen geben.
Im Sommer 2024 haben die Schwestern ihr reguläres Generalkapitel abgehalten und eine neue Leitung gewählt. In diesen Prozess sind bereits viele der neuen Handlungsweisen mit eingeflossen. Im Sommer 2025 ist es an der Reihe der Brüder, ihre Generalleitung im gewohnten Turnus neu zu wählen.
Nach sehr arbeitsintensiven drei Jahren ist es nun im Juli 2025 so weit, dass wir, wie von der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens in Rom gewünscht, eine Generalversammlung abhalten unter der Leitung unserer Apostolischen Assistenten. So kommen für zwei Wochen alle Schwestern und Brüder in Frankreich zusammen, um die zuletzt intensivierte Arbeit an den Konstitutionen in eine nächste Phase zu führen, so dass sie ad experimentum in Kraft treten können. Damit ist der Reformprozess noch nicht abgeschlossen, aber ein großer Schritt ist getan. Es gilt auch für uns als Teil der Kirche: ecclesia semper reformanda.
Mehrere von uns Kölner Schwestern sind in diversen unserer Arbeitsgruppen vertreten. Auch für diese Mitarbeit braucht es Zeit in unserem Alltag. Deshalb werden Sie weiterhin immer wieder einmal (und je nach Notwendigkeit auch recht kurzfristig) an unserer Kirchentür und auf unserer Internetseite den Hinweis finden, dass wir uns für diese notwendigen Prozesse Zeit nehmen und so keine öffentlichen Gebetszeiten halten an einzelnen Tagzeiten oder Wochenenden. Daher auch unsere Bitte an Sie: Schauen Sie vorsorglich kurz nach, ob wir da sind, wenn Sie kommen möchten, vor allem dann, wenn Sie von weiter her anreisen - damit Sie gegebenenfalls nicht unnötig vor verschlossenen Türen stehen. Den gesamten Reform- und Erneuerungsprozess unserer Gemeinschaften vertrauen wir gern Ihrem Gebet an!
Mit herzlichem Dank für alle freundschaftliche Verbundenheit und Weggemeinschaft
Ihre Schwestern von Jerusalem