Kommentar | Dienstag der 2. Osterwoche | Apg 4,32-37

MITTAGSGEBET | DIENSTAG | 21.04.20

Lesung aus der Apostelgeschichte (4,32-37)

32Die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam. 33Mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung Jesu, des Herrn, und reiche Gnade ruhte auf ihnen allen. 34Es gab auch keinen unter ihnen, der Not litt. Denn alle, die Grundstücke oder Häuser besaßen, verkauften ihren Besitz, brachten den Erlös 35und legten ihn den Aposteln zu Füßen. Jedem wurde davon so viel zugeteilt, wie er nötig hatte. 36Auch Josef, ein Levit aus Zypern, der von den Aposteln Barnabas, das heißt übersetzt Sohn des Trostes, genannt wurde, 37verkaufte einen Acker, der ihm gehörte, brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen.

Kommentar zur Lesung

Sie hatte sicher ein Geheimnis diese Urgemeinde. Sie war keine heile Welt, die kleine verfolgte, verachtete Kirche des Anfangs, aber „mit großer Kraft legten Sie Zeugnis ab von der Auferstehung Jesu des Herrn“. Ja, dieses Geheimnis hat sie empfangen: die Offenbarung Jesu, lebendig, jenseits des Todes. Aus seiner Fülle hat sie empfangen, Gnade über Gnade. Alle waren „mit dem Heiligen Geist erfüllt“; Empfänger und nicht mehr Besitzer. Und alles strömt nun überreich hervor. Keine Angst vor Mangel Keine Angst mehr nicht satt zu werden, zu kurz zu kommen, ausgenutzt zu werden. „die Gemeinde der Gläubigen“ ist mit Christus durch den Tod und die Auferstehung gegangen; sein Atem belebt sie, sein Blut und sein eigener Leib nährt sie. Sie bilden jetzt eine Gemeinschaft, die von Gott stammt und die für Gott lebt. Sie sind nichts weniger als die Verlängerung des Leibes Jesu und das hat Folgen. Es ist wie ein inneres Bedürfnis geworden, alles gemeinsam zu haben.

Christus ist auferstanden und die Macht seiner Liebe wohnt in ihnen. Da, wo Angst, Bitterkeit, Rivalität herrschten, haben sie die Erfahrung gemacht, dass „die vorhandene Kraft des Geistes gleichzeitig auf alle übergeht. Und da erfreut man sich nicht nur der eigenen Gabe, sondern vervielfältigt sie, indem man andere daran teilhaben lässt, und genießt die Frucht der Gabe der anderen wie die eigene“, wie ein Heiliger Basileus, etwas später schreiben wird. Ja sie hatten ein Geheimnis entdeckt unsere Vorgänger und daran geglaubt.

Auf die Fürsprache der ersten Apostel, der ersten Gemeinde, seien unsere Gemeinschaften Orte, wo man die Gegenwart des auferstandenen Herrn berührt und erlebt. Zeichen des neuen Jerusalem, Wohnung Gottes unter den Menschen.