Kommentar | Samstag der 23. Wo. im JK | Mariä Namen
1 Kor 10, 14-22
MITTAGSGEBET | SAMSTAG | 12.09.20
Lesung aus dem 1. Brief des Apostels Paulus an die Korinther
Liebe Schwestern und Brüder!
14Liebe Brüder, meidet den Götzendienst!
15Ich rede doch zu verständigen Menschen; urteilt selbst über das, was ich sage.
16Ist der Kelch des Segens, über den wir den Segen sprechen, nicht Teilhabe am Blut Christi? Ist das Brot, das wir brechen, nicht Teilhabe am Leib Christi?
17Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib; denn wir alle haben teil an dem einen Brot.
18Schaut auf das irdische Israel: Haben die, welche von den Opfern essen, nicht teil am Altar?
19Was meine ich damit? Ist denn Götzenopferfleisch wirklich etwas? Oder ist ein Götze wirklich etwas?
20Nein, aber was man dort opfert, opfert man nicht Gott, sondern den Dämonen. Ich will jedoch nicht, dass ihr euch mit Dämonen einlasst.
21Ihr könnt nicht den Kelch des Herrn trinken und den Kelch der Dämonen. Ihr könnt nicht Gäste sein am Tisch des Herrn und am Tisch der Dämonen.
22Oder wollen wir die Eifersucht des Herrn wecken? Sind wir stärker als er?
Kommentar
Paulus spricht hier im Diskurs über das rechte Verhältnis zum Götzenopferfleisch, von der tiefen Verbindung und Einheit aller mit Jesus Christus.
Auf den ersten Blick scheinen diese Worte so wenig mit dem kleinen Tag zu tun zu haben, zu dem die Kirche uns heute einlädt: und es ist selten, denn wir gedenken heute nicht einer Person, sondern dem Namen Mariens.
Aber, wo wir den Namen feiern, da geht es ja immer viel umfassender um das ganze Wesen und Leben, derer die diesen Namen trägt.
Und so ist dieser kleine Gedenktag eigentlich ein ganz großer.
Wer den Namen Marias betrachtet, schaut auf sie, auf ihr Leben und schaut so auf die Größe Gottes.
Kein Mensch hat sich so sehr vor Gott zurückgenommen, wie sie.
Kein Mensch hat Gott so viel Raum gegeben, wie sie.
Kein Mensch, ist so sehr eins mit Gott geworden,
dass Er selbst durch sie geboren wurde.
Kein Mensch hat so sehr Teil an Jesu Leben, an seinem Leiden - am Kelch und Brot, wie sie, die leibliche Mutter.
Maria kennt sie, diese tiefe Einheit in der Gemeinschaft all derer, die zu Christus gehören. Denn als Mutter kennt sie alle, die zu Christus gehören.
Vielleicht fragt sich der ein oder die andere, wie das so gehen kann...
Mit Maria als meine Mutter im Glauben, weil es irgendwie nie einen Zugang dazu gegeben hat. Es lohnt sich, sich von ihr finden zu lassen.
Das merkte ich gestern noch einmal selbst, beim Lesen eines Berichts auf facebook von jungen Christen, die für ein christliches Orientierungsjahr in Augsburg zusammengelebt haben. In ihrem Zeugnis ist der Funke übergesprungen.
Sie sind noch einen Schritt weitergegangen und haben sich Maria geweiht.
Das wiederum scheint für manche nun unglaublich fremd…
Und da schrieben sie:
Wir haben uns länger mit Texten und Bibelstellen darauf vorbereitet. Bei der Marienweihe an sich haben wir uns der Gottesmutter ganz anvertraut, ihr somit "erlaubt" in unserem Leben zu wirken und ihr versprochen, dass wir immer mehr versuchen wollen, wie sie, in Liebe und voller Vertrauen durchs Leben zu gehen.
Der Gedanke dahinter ist: Durch Maria näher zu Jesus. Empfehlenswerte Sache sagen wir euch!
Und vielleicht muss es gleich gar nicht das volle Programm sein – jede Beziehung fängt zaghaft an. Aber diese kann reich und tief werden, weil sie zu Christus führt.
Ja, Maria kann uns Schritt für Schritt einführen und begleiten in die Gemeinschaft schlechthin - das ein Leib sein - in und durch Christus! Amen!