Pfingstmontag | Joh 15,26-16,3.12-15
Der Geist der Wahrheit wird euch in der ganzen Wahrheit leiten. | Joh 16,13
+ Aus dem Evangelium nach Johannes (15,26-16,3.12-15)
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: 15,26 Wenn der Beistand kommt, den ich euch vom Vater aus senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, dann wird er Zeugnis für mich ablegen. 27Und auch ihr legt Zeugnis ab, weil ihr von Anfang an bei mir seid. 16,1 Das habe ich euch gesagt, damit ihr keinen Anstoß nehmt. 2Sie werden euch aus der Synagoge ausstoßen, ja es kommt die Stunde, in der jeder, der euch tötet, meint, Gott einen heiligen Dienst zu leisten. 3Das werden sie tun, weil sie weder den Vater noch mich erkannt haben. 12Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. 13Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in der ganzen Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird reden, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird. 14Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden. 15Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden.
Predigt (Br. Jean-Tristan)
Im Bericht über Pfingsten, den wir gestern gehört haben, waren die Juden, … aus allen Völkern unter dem Himmel, die in Jerusalem waren, außer sich vor Staunen.
Erstaunt, weil sie diese einfachen Galiläer in anderen Sprachen reden hörten. Heute sind die Juden in Caesarea erstaunt. Sie konnten es nicht fassen, dass auch auf die Heiden die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen wurde. Der heilige Geist ist auf das Haus des römischen Hauptmanns Kornelius herabgekommen. Und diese Heiden beginnen auch in Zungen zu reden und Gott zu preisen.
Schwestern und Brüder, der Heilige Geist ist erstaunlich.
Er ist nicht in unseren ganz menschlichen Begrenzungen gefangen. Er weht, wo er will; man hört sein Brausen, weiß aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. (vgl. Joh 3,8).
Aber am erstaunlichsten ist beim Heiligen Geist sein inneres und verborgenes Wirken. Sein ständiges Wirken, die Kirche zu einen. Bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der euch zusammenhält, sagt uns der heilige Paulus heute.
Ursprünglich hat der Geist Hellenisten, d.h. die Juden aus der Diaspora, die nur noch Griechisch sprachen und Hebräer, d.h. Juden aus Palästina vereint. Dann hat er Beschnittene und Heiden vereint. Er macht daraus eine einzige Kirche. Denn es gibt nur einen Leib und einen Geist, … einen Herrn, einen Glaube, eine Taufe, sagt der heilige Paulus weiter.
Heute eint der Geist die Kirche weiter. Er lädt uns ein, ein Leben zu führen, das des Rufes würdig ist, der an uns erging. Seid demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe, mahnt der Heilige Paulus. Eine Kirche, die durch den Geist geeint wird. Die die Einheit der Charismen in der Verschiedenheit lebt. Diese Kirche bringt Frucht hervor. Und diese Frucht, die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung. Gal 5,22 Eine noch erstaunlichere Frucht als die Feuerzungen oder Zungenreden. Denn sie bleibt.
Amen.