4. Fastensonntag - Laetare - in WORT und GESÄNGEN aus der Liturgie


  • T 714 | Aus Geist und Wasser seid ihr geboren

Aus Geist und Wasser seid ihr geboren und durch das Kreuz des Herrn ist das Heil euch geschenkt.

4. Seht, gekommen ist der Tag des Neuen Bundes,

die Menschen werden geboren aus Wasser und Geist.

Der Herr legt sein Gesetz in sie hinein und er schreibt es auf ihr Herz.

Freue dich (Laetare)…Stadt Jerusalem! Seid fröhlich zusammen mit ihr, alle, die ihr traurig wart.

Freut euch und trinkt euch satt an der Quelle göttlicher Tröstung.

So der Eröffnungsvers der heutigen Eucharistiefeier.

Heute feiern wir den „Dominica laetare“, den Sonntag der Freude.

Dieses Jahr klingt diese Freude irgendwie düster.

Vielen Gläubigen in der Welt ist es nicht mehr möglich, an der sonntäglichen Eucharistie teilzunehmen.

Sie sind sozusagen im Exil.

Dieser Eröffnungsvers ist eigentlich ein Zitat aus Jesaja 66.

Dieses Kapitel wurde nach der Rückkehr des Volkes Gottes aus seinem Exil in Babylon geschrieben.

Das Volk ist eingeladen, sich zu freuen, denn sein Exil ist vorbei.

Wir sind auch im Exil.

Aber der Herr ist da.

Er begleitet uns in diesem Exil.

So wie er einst sein Volk in Babylon begleitet hat.

Unser Exil im Corona-Land wird eines Tages zu Ende sein.

So lassen wir uns nicht von der Traurigkeit dieser Zeit anstecken.

Also freuen wir uns und trinken wir uns satt an der Quelle göttlicher Tröstung.



  • T 704 | So wie der Blinde komm ich zu dir, o Herr...

So wie der Blinde komm ich zu dir, o Herr, voller Reue mit unendlicher Freude rufe ich: "Ehre sei dir. Du Licht, das unsere Dunkelheit erhellt."

2. Der Herr nahm dich an der Hand,

Er bestimmte dich, der Bund für sein Volk

und das Licht der Völker zu sein, blinde Augen zu öffnen

und alle, die im Dunkel sitzen,’ aus ihrer Haft zu befreien.



  • Evangelium | Predigt (Msgr. Rainer Schnettker) | Musik

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes | 9,1-41 | Kurzfassung: 9,1-6.13-17.34-38

In jener Zeit 1sah Jesus einen Mann, der seit seiner Geburt blind war.

2Da fragten ihn seine Jünger: Rabbi, wer hat gesündigt? Er selbst? Oder haben seine Eltern gesündigt, so dass er blind geboren wurde?

3Jesus antwortete: Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden. 4Wir müssen, solange es Tag ist, die Werke dessen vollbringen, der mich gesandt hat; es kommt die Nacht, in der niemand mehr etwas tun kann. 5Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.

6Als er dies gesagt hatte, spuckte er auf die Erde; dann machte er mit dem Speichel einen Teig, strich ihn dem Blinden auf die Augen 7und sagte zu ihm: Geh und wasch dich in dem Teich Schiloach! Schiloach heißt übersetzt: Der Gesandte. Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen.

8Die Nachbarn und andere, die ihn früher als Bettler gesehen hatten, sagten: Ist das nicht der Mann, der dasaß und bettelte?

9Einige sagten: Er ist es. Andere meinten: Nein, er sieht ihm nur ähnlich. Er selbst aber sagte: Ich bin es.

10Da fragten sie ihn: Wie sind deine Augen geöffnet worden?

11Er antwortete: Der Mann, der Jesus heißt, machte einen Teig, bestrich damit meine Augen und sagte zu mir: Geh zum Schiloach, und wasch dich! Ich ging hin, wusch mich und konnte wieder sehen.

12Sie fragten ihn: Wo ist er? Er sagte: Ich weiß es nicht.

13Da brachten sie den Mann, der blind gewesen war, zu den Pharisäern. 14Es war aber Sabbat an dem Tag, als Jesus den Teig gemacht und ihm die Augen geöffnet hatte. 15Auch die Pharisäer fragten ihn, wie er sehend geworden sei. Der Mann antwortete ihnen: Er legte mir einen Teig auf die Augen; dann wusch ich mich, und jetzt kann ich sehen. 16Einige der Pharisäer meinten: Dieser Mensch kann nicht von Gott sein, weil er den Sabbat nicht hält. Andere aber sagten: Wie kann ein Sünder solche Zeichen tun? So entstand eine Spaltung unter ihnen.

17Da fragten sie den Blinden noch einmal: Was sagst du selbst über ihn? Er hat doch deine Augen geöffnet. Der Mann antwortete: Er ist ein Prophet.

18Die Juden aber wollten nicht glauben, dass er blind gewesen und sehend geworden war. Daher riefen sie die Eltern des Geheilten 19und fragten sie: Ist das euer Sohn, von dem ihr behauptet, dass er blind geboren wurde? Wie kommt es, dass er jetzt sehen kann?

20Seine Eltern antworteten: Wir wissen, dass er unser Sohn ist und dass er blind geboren wurde.

21Wie es kommt, dass er jetzt sehen kann, das wissen wir nicht. Und wer seine Augen geöffnet hat, das wissen wir auch nicht. Fragt doch ihn selbst, er ist alt genug und kann selbst für sich sprechen.

22Das sagten seine Eltern, weil sie sich vor den Juden fürchteten; denn die Juden hatten schon beschlossen, jeden, der ihn als den Messias bekenne, aus der Synagoge auszustoßen. 23Deswegen sagten seine Eltern: Er ist alt genug, fragt doch ihn selbst.

24Da riefen die Pharisäer den Mann, der blind gewesen war, zum zweiten Mal und sagten zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder ist.

25Er antwortete: Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht. Nur das eine weiß ich, dass ich blind war und jetzt sehen kann.

26Sie fragten ihn: Was hat er mit dir gemacht? Wie hat er deine Augen geöffnet?

27Er antwortete ihnen: Ich habe es euch bereits gesagt, aber ihr habt nicht gehört. Warum wollt ihr es noch einmal hören? Wollt auch ihr seine Jünger werden?

28Da beschimpften sie ihn: Du bist ein Jünger dieses Menschen; wir aber sind Jünger des Mose. 29Wir wissen, dass zu Mose Gott gesprochen hat; aber von dem da wissen wir nicht, woher er kommt.

30Der Mann antwortete ihnen: Darin liegt ja das Erstaunliche, dass ihr nicht wisst, woher er kommt; dabei hat er doch meine Augen geöffnet.

31Wir wissen, dass Gott einen Sünder nicht erhört; wer aber Gott fürchtet und seinen Willen tut, den erhört er.

32Noch nie hat man gehört, dass jemand die Augen eines Blindgeborenen geöffnet hat. 33Wenn dieser Mensch nicht von Gott wäre, dann hätte er gewiss nichts ausrichten können.

34Sie entgegneten ihm: Du bist ganz und gar in Sünden geboren, und du willst uns belehren? Und sie stießen ihn hinaus.

35Jesus hörte, dass sie ihn hinausgestoßen hatten, und als er ihn traf, sagte er zu ihm: Glaubst du an den Menschensohn?

36Der Mann antwortete: Wer ist das, Herr? Sag es mir, damit ich an ihn glaube.

37Jesus sagte zu ihm: Du siehst ihn vor dir; er, der mit dir redet, ist es.

38Er aber sagte: Ich glaube, Herr! Und er warf sich vor ihm nieder.

39Da sprach Jesus: Um zu richten, bin ich in diese Welt gekommen: damit die Blinden sehend und die Sehenden blind werden.

40Einige Pharisäer, die bei ihm waren, hörten dies. Und sie fragten ihn: Sind etwa auch wir blind?

41Jesus antwortete ihnen: Wenn ihr blind wärt, hättet ihr keine Sünde. Jetzt aber sagt ihr: Wir sehen. Darum bleibt eure Sünde.

Fürbitten

  • Christus, unser Herr, du hast dem Blindgeborenen die Augen geöffnet.

Wir bitten dich für alle, die jetzt den Sonntagsgottesdienst nicht in Gemeinschaft feiern können und denen es schwerfällt, auf dich zu vertrauen.

Mache sie offen für das Wirken deines Geistes in ihrem Leben und lass sie erfahren, dass du alle Wege mit uns gehst.

  • Christus, unser Herr, deine Wege sind Licht und Wahrheit.

An diesem Laetare-Sonntag bitten wir dich für alle, die die Freude verloren haben und nichts mehr vom Leben erwarten.

Schreibe ihrem Herzen den Glauben an deine liebende Nähe ein und lass sie statt Isolation und Einsamkeit die Erfahrung von Empathie und Aufmerksamkeit machen.

  • Christus, unser Herr, du bist selbst das Licht der Welt.

Wir bitten dich für die Regierenden und Verantwortung Tragenden aller Länder, die in hohem Maße von der Pandemie betroffen sind.

Schenke ihnen einen klaren Blick für das, was jetzt nottut; die Fähigkeit, immer auch die Ärmsten unter uns im Blick zu behalten; das Augenmaß und die Kraft, in allem die

rechten Entscheidungen zu fällen.

  • Christus, unser Herr, dein Blick auf jeden Menschen ist von Liebe und Erbarmen bewegt.

Wir bitten dich für alle, die als Fremde unter uns leben, die kaum unsere Sprache sprechen, die nur wenig Kontakte haben und die sich durch diese Krise noch verlassener fühlen. Sei du ihnen Trost und Halt, und erwecke in anderen das Gespür für ihre Not und die Kraft zu helfen.



  • H 744 | Choral | Sonntag des Blindgeborenen

1. Deine Herrlichkeit zu schau’n

öffne mir die Augen,

auf deinen Tod bin ich getauft,

so bist du mein Leben.

Mein Erlöser nimmt Lehm

und heilt meine Augen!

der mich ruft, ist Christus!

5. Herr, dein Kreuz ist unser Heil,

Quelle allen Lebens.

Du verwandelst Tod und Nacht

und schenkst Licht und Leben.

Unser Herz machst du weit,

dass wir deine Herrlichkeit

auferstehend teilen.